368:0 In allen meinen Taten
368:1 In allen meinen Taten lass ich den Höchsten raten, der alles kann und hat; er muss zu allen Dingen, soll's anders wohl gelingen, mir selber geben Rat und Tat.
368:2 Nichts ist es spät und frühe um alle meine Mühe, mein Sorgen ist umsonst; er mag's mit meinen Sachen nach seinem Willen machen, ich stell's in seine Vatergunst.
368:3 Es kann mir nichts geschehen, als was er hat ersehen und was mir selig ist. Ich nehm es, wie er's gibet; was ihm von mir beliebet, dasselbe hab auch ich erkiest.
368:4 Ich traue seiner Gnaden, die mich vor allem Schaden, vor allem Übel schützt; leb ich nach seinen Sätzen, so wird mich nichts verletzen, nichts fehlen, was mir ewig nützt.
368:5 Er wolle meiner Sünden in Gnaden mich entbinden, durchstreichen meine Schuld; er wird auf solch Verbrechen nicht stracks das Urteil sprechen und haben noch mit mir Geduld.
368:6 Ihm hab ich mich ergeben zu sterben und zu leben, sobald er mir gebeut; es sei heut oder morgen, dafür lass ich ihn sorgen, er weiß allein die rechte Zeit.
368:7 So sei nun, Seele, deine und traue dem alleine, der dich geschaffen hat. Es gehe, wie es gehe, dein Vater in der Höhe, der weiß zu allen Sachen Rat.